Studie: Entscheidungskultur in Unternehmen

entscheidung„Führungskräfte haben häufig oder sehr oft die Lösung schon im Kopf und wollen diese durchsetzen“.

Das sagen etwa drei Viertel aller Befragten der Studie „Zur Qualität von Entscheidungsprozessen in Unternehmen“ (233 Teilnehmer, ComTeam AG, 2010).

Die Entscheidungskompetenz in Unternehmen lässt zu Wünschen übrig: Nur 30% sind mit den Entscheidungen in ihrem Unternehmen zufrieden, 45 % dagegen sind unzufrieden oder sehr unzufrieden. Erfahrene Führungskräfte, junge Führungskräfte und vor allem die Mitarbeiter sind am wenigsten zufrieden. 40% der Befragten geben an, die Führungskräfte beteiligen andere häufig oder sehr häufig nur „zum Schein“ (und es ist schon klar, was rauskommen muss). Es liegt für mich auf der Hand, dass das negative Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit der Entscheider hat.

Diese Ergebnisse stehen im Missverhältnis zu den wichtigsten genannten Bedingungen für die Nachhaltigkeit von Entscheidungen:

  1. Beteiligung relevanter Personen
  2. Kommunikation im Dialog
  3. Offene und nachvollziehbare Information

Diese Erfolgsfaktoren für die Nachhaltigkeit von Entscheidungen scheinen mir wirtschaftlich günstig und einfach zu realisieren. Warum haben so viele Führungskräfte immer noch Probleme damit?  Entscheidern empfehle ich: Beziehen Sie die Menschen ein, dann werden Beteiligte und Betroffene Sie viel eher unterstützen!

Eine erste Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Studie finden Sie hier.

2 Antworten auf „Studie: Entscheidungskultur in Unternehmen“

  1. Hallo,
    interessantes Ergebnis, auch wenn es nicht wirklich verwundert. Entscheidungen sind oft nicht nur Ergebnis der Inhalte und der Argumente, sondern auch als Teil des verwendeten Entscheidungsmodus zu betrachten. Da gibt es ganz klar Modi, welche Akzeptanz steigern können bzw. umgekehrt.
    Eine Chancen/Risiken-Betrachtung verschiedener Entscheidungsmodi im Rahmen von Meetings finden Sie hier: http://blog.metahr.de/2010/06/15/entscheidungen-treffen-in-besprechungen-oder-workshops/

  2. Bevor eine Entscheidung gefällt wird, sollte man mit einem Team Vor- und Nachteile abwägen. In Zusammenarbeit erarbeitete Pläne sind viel sinnvoller. Nachher ist man dann oft auch zufriedener mit den getroffenen Entscheidungen.
    Beste Grüße,
    Jan

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