Redekunst in der Hölle

In der Hölle bekommen diejenigen eine Chance, in den Himmel aufzufahren, wenn sie des Teufels Aufgabe lösen können.

Der Teufel sagte: „Seht ihr dort die drei Affen? Wenn ihr es schafft nur mit Hilfe eurer Redekunst den ersten zum Lachen, den zweiten zum Weinen und den dritten dazu zu bringen, sich freiwillig in den Käfig einzusperren, gebe ich eure Seelen frei! Da ihr alle gut reden könnt, dürfte das zu schaffen sein.“

Die erste arbeitete bei Mercedes und ging zum ersten Affen. Sie redete und redete, doch der Affe schaute gelangweilt und ignorierte sie. Die anderen beiden ebenso.

„Hinfort ins Höllenfeuer mit dir!!!“ schrie der Teufel.

Die zweite von Microsoft hatte noch weniger Glück. Vom ersten Affen wurde sie beschimpft, vom zweiten bespuckt und vom dritten gebissen.

„Hinfort ins Höllenfeuer auch mit dir!!!“ schrie der Teufel erneut.

Die letzte arbeitete als Selbständige. Sie ging zum ersten Affen und flüsterte ihm was ins Ohr. Der lachte, dass sich die Balken bogen. Der zweite Affe weinte nach ihren Worten wie ein Schlosshund. Der dritte Affe schrie entsetzt auf, sprang in den Käfig, verschloss ihn von innen und schluckte hastig den Schlüssel.

Der Teufel war perplex! „Was… wie hast du…?“ stammelte er.

Die Selbständige sagte: „Dem ersten Affen erzählte ich, was ich tue, dem zweiten erzählte ich, was ich verdiene und dem dritten machte ich ein Angebot.“

Ich habe diese Story etwas modifiziert. Es gibt auch Versionen für die öffentliche Verwaltung, Bahnmitarbeiter, Fussballclubs, Finanzberater, Sekretärinnen (unterschiedlich plausibel, wie ich finde). Wie lautet Ihre Version?

Monkey Business

Chimp (pd)Nehmen Sie einen Käfig mit fünf Affen. Hängen Sie eine Banane an die Käfigdecke und stellen Sie eine Stufenleiter darunter. Nach kurzer Zeit wird ein Affe zur Leiter gehen und versuchen, an die Banane zu kommen. Sobald der Affe die Leiter berührt, bespritzen Sie alle Affen mit kaltem Wasser aus einem Feuerwehrschlauch.

Nach einer Weile wird ein anderer Affe versuchen, auf die Leiter zu steigen, mit demselben Resultat – alle Affen werden mit kaltem Wasser abgeduscht. Dies wiederholt sich bei jedem Versuch, an die Banane zu kommen. Nach einer Weile hindern die Affen jeden anderen vehement daran, die Leiter zu ersteigen.

Bauen Sie den Feuerwehrschlauch nun ab. Falls ein Affe sich der Leiter nähert, wird er von den anderen Affen zurückgehalten, auch wenn sie nicht mit kaltem Wasser bespritzt werden.

Nehmen Sie nun einen der Affen aus dem Käfig und ersetzen Sie ihn mit einem neuen Affen. Der neue Affe sieht die Banane und wird versuchen, sie über die Leiter zu erreichen. Zu seinem Entsetzen wird er von allen anderen Affen angegriffen. Nach einem weiteren Versuch und einem weiteren Angriff hat er verstanden, das er bei jedem Versuch, die Banane zu erreichen, verprügelt wird.

Als nächstes nehmen sie einen weiteren Affen aus der ursprünglichen Gruppe heraus und ersetzten ihn mit einem neuen Affen. Der Neue geht zur Leiter und wird verprügelt. Der zuerst eingewechselte Affe macht bei dem Angriff begeistert mit.

Wechseln Sie einen weiteren Affen aus. Das Spiel wiederholt sich. Der Neue versucht, an die Banane zu kommen und wird angegriffen. Zwei der vier Angreifer haben keine Idee, warum Sie nicht an die Banane durften, oder warum sie den Neuen verprügeln.

Tauschen Sie auch den vierten und fünften Affen aus. Keiner der nun im Käfig lebenden Affen hat die Erfahrung mit dem kalten Wasser aus dem Feuerwehrschlauch gemacht. Dennoch versucht nie wieder ein Affe, die Leiter zu erklimmen.

Warum?

Weil wir das hier schon immer so gemacht haben!

Ich habe diese Geschichte aus dem Englischen übersetzt und kenne den Autor nicht. Ich habe auch einmal gehört, es sei ein tatsächlich stattgefundenes Experiment gewesen. Wie auch immer, die Geschichte ist schön. Falls jemand die Quelle kennt, wäre ich dankbar für die Information.