Letzte Woche in der Frankfurter Sonntagszeitung war ein hochinteressantes Interview mit Bernhard Peters. Bernhard Peters? Das ist einer der erfolgreichsten Hockeytrainer der Welt und vor der WM wollte Klinsmann ihn zum DFB Sportdirektor machen. Aber die Herren (ich glaube hier stimmt die Formulierung) des DFB haben sich geschüttelt und gesagt, was, der weiß doch gar nicht, was Fußball ist. Jetzt ist er Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung beim Fußball-Regionalligisten der TSG Hoffenheim, dem Verein mit den großen Bundesligaambitionen.
Seine These, die er im Interview vertritt, ist:
Es wird niemand zu einem guten Spieler, wenn er fünf- oder sechmal in der Woche trainiert und ansonsten nur RTL 2 guckt.
Er möchte, dass es zu einer „kreativen Persönlichkeitsentwicklung“ kommt. Dass sich Spieler abseits des Platzes nicht nur für tolle Autos und Modells und das P1 interessieren, sondern dass auch jenseits davon eine Entwicklung stattfindet. Das ist gerade für den Jugendfußball wichtig. Wenn alles auf die Karte Fußball gesetzt wird, steigen die Versagensängste, weil Fußball dann alternativlos erscheint. Aber nicht nur das. Peters Leistungsphilosophie ist,…
…dass alle Systeme weiterentwickelt werden müssen, weil sie sich gegenseitig befruchten (…) [Der Spieler] hat sich auch mit anderen Dingen zu beschäftigen, um eine kreative Rolle mit Führungsqualitäten auszufüllen.
Im Allgemeinen geht es um die Aneignung neuer verschiedener Verhaltensweisen und die Ausprägung und Aufrechterhaltung von Interessen. Mehr Verhaltensweisen, die man in seinem Verhaltensrepertoire hat, führen dann auch zu höherer Flexibilität. So kann man in einer gegeben Situation die Verhaltensweise auswählen, die wohl die adäquateste und bestmögliche ist.
Hat man nur wenige Kommunikationsstile in seinem Kommunikationsrepertoire, so ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man in jeder gegeben Situation sein kommunikatives Ziel erreicht. Das wäre dann so, wie ein Fußballspieler, der nur mit rechts flanken kann. Oder wie ein Abteilungsleiter, der außer seine Arbeit zu machen, nur n-tv schaut.