Interview (9): Der rote Faden

roter.jpgDie richtige Arbeitsorganisation ist zum Teil ein einziges Unterfangen. Da gibt es die Manager mit Wurstfinger und Smartphone, deren Einträge häufig “ Meeztiong Kuinde“ lauten und die eine eigene Fertigkeit der Dechiffrierung benötigen. Und es gibt die Old-School-analog-Denkenden, die noch das gute alte Filofax oder vorzeige-stylish das Moleskin benutzen, um Ihre To-Do-Listen zu organisieren.

Beim Lesen der neuen Ausgabe der brandeins habe ich nun aber endlich den ROTEN FADEN entdeckt – die Organisationshilfe für Patch-Work-Denker. Hier werden nicht nur Adressen, Kalender, Notizen und Skizzen organisiert, sondern alle Zettel, die einem im Arbeitsalltag in die Quere kommen, ob die vollgezeichneten Servierten von Dan Roam oder die gesammelten Belege für die Reisekosten.

Zwischen unser beiden Abendessen hatte ich die Möglichkeit der Macherin der ROTERFADEN Taschenbegleiter – Beate Mangrig – vier Fragen zu stellen.

Frage > Aus Arbeitsorganisationsgesichtspunkten, was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile der ROTERFADEN Textbegleiter gegenüber herkömmlicher Filofaxe?

Der Benutzer ist sehr frei – wenn er will. Unser Heftsortiment bietet Kalender, Skizzen, verschiedene Notizen etc. Man ist aber nicht auf diese Einlagen beschränkt sondern kann alle gebundenen oder losen Papiere einklammern. Beispielsweise den Firmenkalender, Prospekte, den Reisepass, Briefe, Geldscheine…. Es muss nichts erst gelocht werden. DIN Formate sind auch willkommen.
Unsere wechselnden Einlagen für die langlebige Hülle sind keine losen, vorgelochten Blätter sondern fadengebundene Hefte. Statt loser Blattwerke entsteht am Ende ein persönliches Archiv aus schönen Heften das sich – dank wechselnder Jahresfarbe an den Heftrücken – automatisch sortiert. Da wir in Deutschland und in kleiner Manufaktur produzieren, können wir schnell und mit Experimentierfreude auf Sonderanfragen reagieren: Bitte Tasche für iPhone, bitte Initalien einsticken, bitte zwei Klammern mehr, bitte anderes Format. Kein Problem. Heute wurde die erste Mappe für einen Linkshänder genäht. Spiegelverkehrt! Natürlich wird das dem Kunden im Alltag Freude bereiten.
Wir bekommen außerdem gesagt, der Klammermechanismus „macht Spaß“. Klick. Klick. Die Klammern nehmen im Gegensatz zum Ringbuch keinen Platz weg. Der Punkt Freiheit spiegelt sich auch im Layout der Kalenderseiten wieder. Wenig Kästen viel Leerraum, den jeder anders nutzt und einteilt. Alles ist sehr einfach.

Frage > …und gegenüber digitaler Organizer?

Digitale Organizer sind etwas völlig anderes. Es gibt auch ja auch kein entweder oder. Einige Leute benutzen beides parallel. Wenn ich dreißig Termine am Tag habe ist ein digitaler Organizer vielleicht gut, aber wer keinen Stift mehr bei sich hat, der hat doch verloren oder? Vielleicht verkrüppeln die Gedanken auch wenn man alle Worte verkrüppelt?
Ich schaue dauernd in den Monitor. Ich tippe, tippe, tippe unendlich viel Mails. Da freue ich mich auf meinen Stift und meinen Taschenbegleiter.
Da denkt man auch anders. Entspannter. In einem digitalen Organizer lese ich nicht nach was ich vor drei Jahren gemacht habe und wie es mir ging.

Frage > Für wen sind die Taschenbegleiter geeignet?

Einfach selbst testen. Da wurden schon einige begeistert die zuvor mit dem Gratiskalender ihrer Bank zufrieden waren. Für alle Leute die zuvor Ringbücher verwendet haben und für alle die sich damit zu eingeschränkt fühlten. Für Kalenderfetischisten.
Viele ROTERFADEN Benutzer kommen aus dem kreativen Bereich. In ein Ringbuch kann man nicht skizzieren und scribbeln. Der Mechanismus nervt die zeichnende Hand. Außerdem haben die Skizzen ja einen Wert und damit ein fadengebundes Heft aus gutem Zeichenpapier verdient.
Wer immer Notizbuch, Adressbuch und Kalenderbuch hatte kann das jetzt im Taschenbegleiter vereinen.
Auch ist der Taschengleiter geeignet für Leute die statt der „Balmoral.Edition“ oder dem „Echsenimitat“ lieber klares funktionales Design bevorzugen.
In einer Mail an uns stand „solide sexy Handarbeit“.

Frage > Welche Fertigkeit muss man als Benutzer mitbringen?

Keine besonderen Fähigkeiten eigentlich. Aber man sollte seinen Begleiter lieben. Den Beziehungsaufbau 🙂 erleichtern wir indem man nicht nur Inhalt sondern auch die Optik des Partners frei bestimmen kann. Frech oder seriös. Online kann man verschiedene Außematerialien, Farben und zwei Formate mixen. Am besten testen.

Frau Mangrig, vielen Dank für Ihre Antworten!

4 Antworten auf „Interview (9): Der rote Faden“

  1. Hallo Jens,

    auch wir wurden in der brandeins auf den Taschenbegleiter von Beate Mangrig aufmerksam und bieten nun ihre innovativen und wunderschönen Taschenbegleiter in unserem Wiesbadener Flagship-Store sowie online auf http://www.fair-kaeuflich.de an. Die Resonanz ist – auch nach dem Artikel in der FAZ vom 19.8.08 sehr gross – einfach eine geniale Neudefinition eines vermeintlich bereits perfekten und im Digital-Zeitalter scheinbar ausgemusterten Zeitmanagement-Begleiters. Den täglichen Gesprächen mit unseren Kunden entnehmen wir mit Freude, dass Beate Mangrig durch ihren intensiven Blicke in die Taschen moderner Nomaden zu einer Entwicklung inspiriert wurde, die in eine Bedarfslücke stösst. Menschen streben nach Individualität und lassen sich nicht mehr in ein streng definiertes Organizer-Schema pressen. Auf http://www.fair-netzt.de haben wir die jüngsten Berichte zusammengefasst.

    Viele Grüsse, Ingo

  2. Zum Thema Organisation habe ich mal ein Seminar bei Prof. Löhn belegt – „die Löhnmethode“. Hat mir auf jeden Fall sehr geholfen, auch wenn sich das im Laufe der Jahre immer mehr abschleift.

  3. Ich schreibe immer gerne meine Notizen, Todos, Termine etc. auf Papier, auch wenn die digitalen Medien etliche Vorteile haben. Ich bin aber auch wenig ausser Haus, von daher brauche ich kein IPhone, Smartphone oder Netbook, um alles festzuhalten. Der rote Faden hört sich aber interessant an, werde mir das mal anschauen.

  4. Also ich liebe mein mobile Phone mit Windows Mobile… man kann alle Kontakte, Termine etc. prima mit dem Notebook synchronisieren und hat halt alles immer dabei. Die klassische Variante mit Zetteln funktioniert bei mir nicht … da sie irgendwie immer verschwinden. So muss ich nur auf mein Handy und Notebook aufpassen 😉

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