Kommunikationsdefizite in der Bundeswehr

Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan hat die Bundeswehr hart kritisiert (FTD v. 17.6.2009, S. 11,  Spiegel online). Er beklagt:

  • Viele Soldaten „jammern auf hohem Niveau“. Sie erwarten ein „Rundum-Wohlfühlangebot mit Erfolgserlebnis“.
  • Die Zuständigkeiten sind so wirr, dass sich „keiner mehr so richtig zuständig fühlt“.
  • Schneiderhan fragt, ob „die richtigen Leute … Chef sind“.
  • Die „Binnenkommunikation“ stimmt nicht.

Das entspricht nun nicht gerade dem Bild, das man sich von einer effektiven Armee macht. Ich werde etwas polemisch jetzt. Liebe Bundeswehr: Ihr müsst also zugeben, dass ihr dieselben Probleme habt wie Unternehmen. Willkommen in der Wirklichkeit! Nun werdet bitte professionell und löst diese Probleme so, wie es gute Unternehmen getan haben und tun!

Vielleicht haben die Modernisierungsanstrengungen der letzten Jahre (die nicht billig waren) geholfen, die wirklichen Probleme freizulegen.

Es geht nicht darum, jetzt in silbernen statt olivgrünen Autos zu fahren. Es geht um Sinn, Verantwortlichkeit, Führung und Kommunikation.

Schneiderhan macht einen Anfang. Er fordert, die Bundeswehr müsse Kommunikation als Schlüsselkompetenz erkennen.

2 Antworten auf „Kommunikationsdefizite in der Bundeswehr“

  1. In der BW geht sowieso alles drüber und drunter. Es gibt einfach viel zu viele Soldaten die Soldat geworden sind weil sie sonst von nichts eine Ahnung haben. Es sollte also gerade in den Führungspositionen nur ausgewählte leute mit einer guten Bildung gelangen können und nicht jeder der einfach nur kommandieren möchte. Ich war selber einmal bei der Bundeswehr und weiß wie es dort zugeht, es sitzen einfach nur die falschen Leute oben und ohne vernünftige Führung kann ja auch nichts klappen.

  2. Sehe ich absolut genauso. Bei uns kursierte „damals“ der Spruch: „Wer im zivilen Leben nichts wird geht länger zum Bund“. Natürlich ist das eine Pauschalaussage – kenne selbstverständlich auch einige Top-Leute dort! Aber das Verhältnis stimmt nicht.

    Vielleicht ist es aber auch (vor allem) der Grundsatz „Befehl und Gehorsam“, der die weniger guten Führungskräfte dort anzieht. Macht vieles sehr einfach (Motto: wurde von X befohlen…), nach/überdenken erfordert Querdenken.

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