Ein Zitat aus der aktuellen Zeit zu dem Thema Verhaltenstherapie:
„Im Zentrum [der Verhaltenstherapie] steht das Verhalten des Klienten, das sich aus seinen Erinnerungen und Emotionen, Wahrnehmungen und der Beurteilung der Ereignisse zusammensetzt. In diesen Prozess schleichen sich im Laufe des Lebens nur allzu leicht Fehlannahmen ein. Das ist in den meisten Fällen kein Problem – aber bei entsprechender Veranlagung kann ein verzerrtes Welt- und Selbstbild zu viel Kraft kosten. Plötzlich sieht sich jemand ständig persönlich attackiert, wo kein Angriff gemeint war. Oder jemand meint unentwegt Dinge leisten zu müssen, die niemand von ihm verlangt hat.“
Die hier als erste erwähnte negative Konsequenz wird spielerisch von Paul Watzlawick durch seine berühmte Geschichte mit dem Hammer dargestellt. Ständig zu glauben, andere attackieren mich und können mich nicht leiden, das muss ein schwieriges Leben sein.
Die zweite negative Konsequenz beschreibt die Sorge, mein Ich reicht nicht aus. Ich muss etwas anderes sein als ich selbst bin, um etwas wert zu sein. Viele dysfunktionale Glaubenssätze treiben diese Sorge. Wer morgens aufwacht und den automatisierten Gedanken hat, „ich darf keinen Fehler machen“ oder „alle müssen mich mögen“, wird es sehr schwer haben, den Tag ohne große Enttäuschung zu erleben.
Vieles hilft, um ein psychisch gesundes Leben zu führen. Manchmal reicht ein Blick in die Popkultur, um ein kleine Analogie zu bilden. Im Interview mit zdf.kultur sagte Noel Gallagher letzten Monat auf die Frage, ob er Sorge habe, in seiner Solokarriere zu versagen sinngemäß, dass die Leute zu seinen Konzerten wegen ihm kommen und der Beste, der Noel Gallagher sein kann, bin ich. Nuff said!
Der Wert des Ichs und des Tuns und der Suche nach dem zu machen, was Ich liebe und nicht, was ich glaube, was andere denken, was für mich gut wäre, ist das zentrale Thema von Steve Jobs berühmter Rede an der Stanford University:
You’ve got to find what you love. And that is as true for your work as it is for your lovers. Your work is going to fill a large part of your life, and the only way to be truly satisfied is to do what you believe is great work. And the only way to do great work is to love what you do. If you haven’t found it yet, keep looking.
Das Ich ist der Maßstab mit meiner Zufriedenheit, nicht das, was ich glaube, was die Umwelt glaubt. Erst dann kann das Ich Großes bringen und aus meiner Umwelt ausbrechen. Wie beispielsweise der aktuell Führende der Tour de France Bradley „Wiggo“ Wiggins, der Mod, der seinen Scooter mit dem Fahrrad tauschte:
Kids from Kilburn didn’t become favourites for the Tour – you were either a postman, a milkman or worked in Ladbrokes.
Go Wiggo, wir drücken die Daumen!