Paul Watzlawick ist am 31. März 2007 in Palo Alto, Kalifornien gestorben. Den meisten ist er bekannt als Autor des Buches „Anleitung zum Unglücklichsein“.
Ich habe ihn in den 80ern im Psychologie-Studium kennen gelernt als Entwickler einer konstruktivistischen Kommunikationstheorie, für die er fünf pragmatische Axiome postuliert. Das erste Axiom lautet „Man kann nicht nicht kommunizieren„. Watzlawick betrachtete jedes wahrgenommene Verhalten als Kommunikation. Da man sich nicht nicht verhalten kann, kann man auch nicht nicht kommunizieren. Watzlawick ging davon aus, dass jeder Versuch eines Verhaltens entgegen den Axiomen zu einer Störung in der Kommunikation führt. Eine Störung nach dem ersten Axiom entsteht, wenn ein Gesprächspartner vermeidet (z.B. gar nicht auf den Gesprächspartner eingeht). 1998 durfte ich Watzlawick in Wien erleben, als er in einem Vortrag Teile seiner Kommunikationstheorie mit dem Arbeitsleben in Verbindung brachte.
Im Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ findet sich auch die berühmte Geschichte mit dem Hammer. Zur Abwechslung hier auch einmal als Video:
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, aber nicht den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt der Mann, hinüber zugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war seine Eile nur vorgeschützt und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen so einfach ein Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht‘ s mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann schon an: „Behalten Sie doch Ihren Hammer, Sie Rüpel!“
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